Berufsbild Fachlagerist
Ein Fachlagerist ist für die Annahme und fachgerechte Lagerung verschiedener Waren verantwortlich. Hier wird erläutert, welche Aufgaben er genau hat, worin sich der Fachlagerist zur Fachkraft für Lagerlogistik unterscheidet und in welchen Branchen er beschäftigt wird. Welche Voraussetzungen sind für diesen Beruf nötig, wie sind die Jobaussichten, Weiterbildungs- und Verdienstmöglichkeiten?
Fachlagerist und Fachkraft für Lagerlogistik - was sind die Unterschiede?
Der Fachlagerist ist ein zweijähriger Ausbildungsberuf in den Bereichen Handel und Industrie. Doch wie unterscheidet er sich zur Fachkraft für Lagerlogistik? Dies ist zum einen die Ausbildungsdauer. Der Fachlagerist kann seinen Abschluss nach zwei Jahren machen, während man sich erst nach drei Jahren Ausbildung Fachkraft für Lagerlogistik nennen darf. Fachlageristen haben, nachdem die Abschlussprüfung erfolgreich absolviert wurde, in vielen Betrieben die Möglichkeit, ein weiteres Jahr anzuhängen, um Fachkraft für Lagerlogistik zu werden. Hierbei werden die Inhalte vertieft und es kommen noch Verwaltungsaufgaben, wie die Bestellung von Gütern, dazu. So ist der Fachlagerist für das Praktische zuständig, während die Fachkraft für Lagerlogistik daneben auch Büroarbeiten und Organisatorisches übernimmt.
In welchen Branchen werden Fachlageristen beschäftigt?
Der Bereich Logistik boomt seit langem. Fachlageristen werden in sämtlichen Wirtschaftsbereichen gesucht und beschäftigt.
Die meisten Stellenangebote kommen aus der Logistikabteilung von folgenden Unternehmen des Einzel- und Großhandels:
> Lebensmittel
> Elektronik
> Bekleidung
> Konsumgüter
> Möbel
> Automobile
Auch bei Herstellern, die über ein eigenes Lager verfügen, werden Fachlageristen beschäftigt, beispielsweise in der metallverarbeitenden Industrie, im Bereich Chemie, Pharmazie oder Maschinenbau. Fachlageristen arbeiten in Lagerhallen, Kühlhäusern und Fabrikhallen.
Welche Voraussetzungen müssen mitgebracht werden?
Der Hauptschulabschluss stellt in der Regel die wichtigste Voraussetzung dar, um eine Ausbildung zum Fachlageristen absolvieren zu können. Gute Noten sind in folgenden Schulfächern vorteilhaft:
> Deutsch
> Mathematik
> Englisch
Relevant sind außerdem körperliche Belastbarkeit, organisatorische Fähigkeiten, Verantwortungsbewusstsein, Organisations- und Teamfähigkeit. Häufig wird zudem ein Staplerschein gefordert, um Flurförderzeuge fahren zu können.
Wie viel verdient ein Fachlagerist?
Das Einstiegsgehalt beträgt nach dem Abschluss der Ausbildung bei 1.600 und 1.850 Euro brutto monatlich. Je nach Bundesland und Unternehmen kann dies variieren. Das Gehalt steigt mit der Berufserfahrung. Durchschnittlich beläuft es sich pro Monat auf rund 2.280 Euro brutto. Das Spitzengehalt beträgt 3.360 Euro brutto monatlich. Wer nach dem Abschluss ein weiteres Jahr anhängt und somit Fachkraft für Lagerlogistik wird, kann die Verdienstchancen erhöhen. Der Unterschied beträgt durchschnittlich rund 20 Prozent.
Wie sehen die täglichen Aufgaben aus?
Fachlageristen stellen Handelsgüter zur Verfügung, verpacken sie, füllen die Papiere aus und sorgen für einen fachgerechten Versand. Sie kümmern sich darum, dass die Waren in richtiger Menge, im guten Zustand und sicher ankommen. Der Fachlagerist nimmt auch Güter in Empfang, packt sie aus, prüft sie auf deren Zustand und dokumentiert es per Computer. Er kontrolliert die Begleitpapiere von Lieferungen und erfasst ihren Eingang. Nach eingehender Prüfung leitet der Fachlagerist die Ware an den Bestimmungsort weiter oder sorgt für eine zuverlässige Lagerung. Zusätzlich kümmert er sich um die Inventur und den Lagerbestand. Beim Verbuchen der ein- und ausgehenden Waren, der Kennzeichnung und Verräumung setzt der Fachlagerist Lesegeräte und Barcode-Scanner ein. Das Führen von Flurförderfahrzeugen, wie Gabelstaplern, gehört meist zur täglichen Arbeit. So ist der Beruf des Fachlageristen sehr abwechslungsreich.
Welche Weiterbildungsmöglichkeiten gibt es?
Es ist möglich, die Ausbildung durch eine einjährige Qualifikation zu verlängern, um sich Fachkraft für Lagerlogistik nennen zu dürfen und in der Folge mehr in die Organisation der Logistikprozesse eingebunden zu werden. Ebenso eine Option ist nach einigen Jahren Berufserfahrung eine Weiterbildung zum Meister. Entsprechende Arbeitskräfte organisieren und überwachen die Lagerhaltung der Unternehmen und übernehmen logistische Aufgaben. Meister dürfen zudem selber Lehrlinge ausbilden. Ebenso infrage kommt ein Studium im Logistik-Bereich, beispielsweise als Betriebswirt für Logistik. Nach erfolgreichem Abschluss können Leitungsfunktionen übernommen werden. In all diesen Fällen steigt das Gehalt deutlich an.
Wie sind die Jobaussichten?
Der Beruf des Lageristen erfordert relativ wenig Voraussetzungen, doch die Jobchancen sind sehr gut. Es gibt bundesweit zahlreiche Angebote für Fachlageristen, denn die Kenntnisse sind in den unterschiedlichsten Branchen gefragt. In jedem größeren Lager werden sie gebraucht. Auch aufgrund des wachsenden Bedarfs und boomenden Handels im Internet wird immer wieder nach Fachlageristen gesucht.
Fazit
Fachlageristen finden in Unternehmen fast aller Wirtschaftsbereiche Beschäftigung. Die Warenannahme, das Einlagern, Kommissionieren, Verpacken und abschließende Versenden sind typische Aufgaben. Auch die Kontrolle der Lagerbestände übernehmen die Fachkräfte. Die duale Ausbildung dauert zwei Jahre. Die meisten Firmen fordern einen Hauptschulabschluss oder die mittlere Reife. Zum Schluss folgt die schriftliche und praktische Abschlussprüfung. Wurde sie bestanden, kann man die Ausbildung um ein Jahr verlängern, um sich zur Fachkraft für Lagerlogistik ausbilden zu lassen und das Berufsfeld zu erweitern. Es gibt zusätzliche Weiterbildungs- und Aufstiegsmöglichkeiten, wie den Meistertitel. Dies macht sich im Anschluss nicht nur im erweiterten Aufgabengebiet, sondern auch im steigenden Gehalt bemerkbar.