Staplerschein-Ausbildung-Pruefung-Kosten
Das Fahren eines Gabelstaplers sowie weiterer Flurfördermittel unterliegt strengen Auflagen. So dürfen etwaige Fahrzeuge auf dem Betriebsgelände ausschließlich von geschultem und ausgebildetem Personal bedient werden. Grundlage für diese Erlaubnis ist der Flurförderschein oder auch Staplerschein. Nur wer eine entsprechende Ausbildung inklusive anschließender Prüfung erfolgreich absolviert hat, erhält eine solche Betriebserlaubnis.
Voraussetzungen und Rechtsgrundlagen für das Fahren von Flurfördermitteln
Sofern die Absicht besteht, den Staplerschein zu erwerben, müssen zunächst unterschiedliche Voraussetzungen erfüllt sein.
So dürfen Flurförderzeuge grundsätzlich nur von Personen bewegt werden, die mindestens 18 Jahre alt sind. Eine Ausnahme gilt für Auszubildende. Diese können den Schein bereits ab dem Alter von 16 Jahren machen, sofern die Ausbildung über den Betrieb stattfindet.
Darüber hinaus muss vorher die sogenannte G-25-Untersuchung erfolgreich absolviert werden. Hierbei handelt es sich um eine arbeitsmedizinische Vorsorgeuntersuchung, die insbesondere die körperliche Eignung von Arbeitnehmern zum Steuern von Fahrzeugen oder Geräten sicherstellen soll.
Es dürfen ausschließlich Personen einen Staplerschein machen, die sämtliche Bedingungen erfüllen. Auch nach erfolgreicher Prüfung gibt es einen wichtigen Aspekt, den es zu beachten gilt. So sind Personen nur dann für das Fahren eines Staplers auf dem Firmengelände berechtigt, wenn sie über eine schriftliche Beauftragung seitens des Arbeitgebers verfügen. Oftmals wird diese Beauftragung in Form eines Fahrerausweises erteilt.
Wichtig zu wissen ist, dass entsprechender Ausweis für das jeweilige Unternehmen gilt und nicht auf andere Betriebe übertragen werden darf. Sollen im betrieblichen Alltag nicht nur Frontstapler, sondern beispielsweise auch Querstapler gefahren werden, erfordert dies eine Zusatzausbildung. Der Flurförderschein allein reicht nicht als Betriebserlaubnis für diese Art von Fahrzeugen.
Wie ist die Ausbildung aufgebaut?
Grundsätzlich besteht die Ausbildung für den Staplerschein aus einem allgemeinem sowie einem betrieblichen Teil.
Im allgemeinen Teil der Ausbildung geht es zunächst darum, dem künftigen Fahrer das notwendige Wissen bezüglich rechtlicher und technischer Richtlinien sowie entscheidenden physikalischen Zusammenhängen beim Fahren eines Staplers näherzubringen. Konkret werden dabei Themen wie die Eigensicherung, Verkehrsregeln sowie Funktionalität des Staplers und die Handhabung von Ladungen behandelt.
Der praktische Teil der Ausbildung beginnt mit einer Einweisung am Stapler oder eines anderen Flurförderzeugs.
Den Auszubildenden wird vermittelt, dass eine tägliche Funktionsprüfung stattfinden muss, welche Lasten gehoben werden dürfen, wie diese zu verteilen sind und auf welche potenziellen Gefahren es zu achten gilt.
Der Großteil der praktischen Ausbildung besteht allerdings aus Fahr- und Staplerübungen, die etwa die Hälfte der praktischen Ausbildungszeit in Anspruch nehmen.
Die Staplerschein-Prüfung
Ähnlich der Ausbildung besteht auch die abschließende Prüfung aus einem theoretischen sowie einem praktischen Teil. Die theoretische Prüfung dauert etwa 45 Minuten und umfasst circa 50 Multiple-Choice-Fragen.
Mögliche Fragen können wie folgt aufgebaut sein:
· In welchen Bereichen darf mit einem Gabelstapler gefahren werden?
· In welcher Position sollte sich die Gabel befinden, wenn eine Last befördert wird?
· Wie können Gabelstapler in explosionsgefährdeten Bereichen gefahren werden?
· Auf welche Aspekte gilt es zu achten, wenn LKWs be- und entladen werden?
Im Anschluss an die theoretische Prüfung erfolgt die praktische Prüfung, welche etwa 15 bis 20 Minuten dauert und sämtliche Teile der praktischen Ausbildung umfasst. Oftmals wird hierzu auf einen Parcours zurückgegriffen, der alle essenziellen Elemente des Staplerfahrens beinhaltet.
Wo kann man den Flurförderschein machen?
Wer einen Flurförderschein erwerben will, der kann dies sowohl bei regionalen Anbietern als auch bei bundesweit agierenden Unternehmen machen. So gibt es verschiedene Angebote der Handwerkskammern, der DEKRA oder des TÜV.
Zudem ist eine entsprechende Ausbildung auch bei Staplerherstellern und Staplerhändlern möglich. Dies ist vor allem dann empfehlenswert, wenn im späteren Betrieb bestimmte Modelle bevorzugt betrieben werden und Eigenheiten aufweisen.
Staplerhändler und Anbieter vorn Staplerausbildungen gibt es nahezu allen Regionen. Hier kann man erfahren, welche Staplermodelle im Einsatz sind und wie die Schwerpunkte der Ausbildung gesetzt werden.
Wie teuer ist ein Staplerscheinkurs?
Die Kosten für den Flurförderschein können sehr stark variieren und hängen in erster Linie vom Anbieter des Kurses als auch vom jeweiligen Standort ab.
Pro Ausbildungstag fallen in der Regel zwischen 80 und 150 Euro an. Da die DGUV ein Minimum von 20 Lerneinheiten mit jeweils 45 Minuten vorschreibt, ist je nach Ausbildungsort mit drei bis fünf Tagen zu rechnen.